Künstlerinitiative Kunst am Balkon

2016 - Forschungsfeld

Susan Helen Miller & Katahrina Heubner

black box observer - Forschung als Fokussierung.

 
Als Konzentration auf einen kleinen gewählten Ausschnitt, einen Teil von einem großen Ganzen.

Während des Symposiums sind schwarze, mit Folie bezogene Kästen entstanden in denen sich jeweils eine Person aufhalten kann. Durch ihre formale Gleichheit nehmen die Kästen Bezug aufeinander und sind dennoch individuelle Einheiten. Die Person innerhalb des Kastens wählt durch die Platzierung des Kastens ihren Bildausschnitt selbst, der durch das Sichtfenster beschränkt und somit konzentriert auf einen Teil der Umgebung ist.
Durch die Platzierung der Kästen an verschiedenen Orten können Beobachtungen vorgenommen und Reaktionen von Passanten provoziert werden.

Manfred Schmidt

 
Ausgestattet mit Öl-Pastellkreiden und diversen Papieren stellt Manfred Schmidt die Veränderung der Landschaft durch das
Wetter (Regen) dar. Im Verlauf des Tages entsteht eine Reihe von vier Blättern, die das Thema 'Feld-Forschung' im malerischen Sinne wörtlich nehmen.
Baumgruppen am Horizont sind anfangs noch erkennbar differenziert gezeichnet, später mutieren sie zu massigen grauen
Streifen. Die Bewölkung nimmt zu. Eine Wolkenlücke gibt den Blick auf dahinterliegendes, dreckiges Weiss frei. Im letzten
Bild nähern sich Himmel und Horizont in ihren Grauwerten einander an. Nur das Grün der Wiese bleibt Wiesengrün.

Julia Arztmann & Beate Höing

Service [Erde aus dem Garten, Porzellangeschirr, Tischdecken]

 
Bei der Gartenarbeit ist mir aufgefallen, dass der Boden sehr lehmig war. Es entstand der Wunsch, einen der ältesten Baustoffe skulptural zu nutzen.

Ich habe ca. 4 kg feuchte Erde von groben Fremdkörpern und Würmern befreit, durch ein Sieb gerieben und zu einer formbaren Masse verarbeitet.

Beate Höing und ich entwickelten gemeinsam die Idee, aus dem groben Material Mokkatäschen zu formen. Der Kontrast zu den feinen Porzellanuntertassen und Tellern ist frappierend, verweist jedoch auf den Ursprung der heutigen Tischkultur.

Beate Höing

o.T., Baum [33 x 31x 28 cm, Ton]

 

Thomas Prautsch

o.T., [Tusche auf Papier]

 

Sylvie Hauptvogel

Strommast

 
Zu meiner künstlerischen Arbeit „Strommast“  wurde ich durch die westfälische Landschaft aus Feldern, Bauernhof und Strommasten inspiriert. Die in die Landschaft gezeichneten Linien der leicht schwingenden Stromkabel strahlten eine unglaubliche Ruhe aus. Vögel saßen trotz des Dauerregens auf den in die Landschaft gezeichneten Linien und  ihr Zwitschern vermischte sich mit dem Klang des Regens und des Windes. Vor dieser Landschaft installierte ich auf der Wiese mit Metallhaltern eine Gummibandverspannung in Form eines Strommastens. Beim Abschreiten der Verspannung verweilte ich an den Bändern, ich arbeitete mit der  Spannung und Entspannung der Gummibänder durch meine Schienbeine und Füße. Meine Performance wurde ein Ritual der inneren Konzentration und des Kraftschöpfens im künstlerischen Dialog mit der Natur.

Sabine Fessler

Insel der Seligen

 
Ich zelte in strömendem Regen. Morgens sammle ich die Schnecken um mein Zelt. Sie bekommen einen Platz zugewiesen, der wie mein Zeltplatz mit einem Drainage–Ring gegen die Bodennässe ausgestattet ist. Zudem werden sie durch einen Regenschirm auf ihrer Insel durch den Regen geschützt. So grabe ich ihnen langsam das Wasser ab.



Apparatur zum Mückenfangen


Mücken sind ständige Begleiter beim Campen, wie auch bei jedem außerhäuslichen Aufenthalt im Sommer. Ich baue eine Apparatur mit Gartengeräten, die - ähnlich einer Kettenreaktion - eine Falle für Insekten in Gang setzen. Zudem besteht die Installation aus kleinen altarartigen Arrangements gegen Stubenfliegen, Fruchtfliegen und Stechmücken.


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Fotos: Julia Arztmann, Sylvie Hauptvogel, Manfred Schmidt

Texte: die jeweiligen Künstler